Mysteriöses Bienensterben?
Lesen Sie auch immer wieder Artikel und Schlagzeilen zu mysteriösem
Bienensterben? Dahinter steckt häufig kein Mysterium, sondern Varroa Destructor, die Varroamilbe.
Die Milbe ist ein kleiner Parasit (1,1x1,6mm), der die Honigbienen befällt und sich
über die Bienenbrut vermehrt. Der Parasit ist nicht heimisch sondern
wurde vor ca. 30 Jahren bei uns eingeschleppt und hat sich seitdem dramatisch vermehrt.
Daher gibt es mittlerweile leider in Europa so gut wie keine Bienenvölker mehr, in denen die Varroamilbe nicht vorkommt.
Unsere Honigbienen können sich leider nicht eigenständig gegen die Milbe wehren. Daher kann sich die Varroamilbe in den
Bienenvölkern ungehindert vermehren und führt schließlich zum Tod des Bienenvolkes ...wäre da nicht der Imker.
Der Imker hat die Möglichkeit, durch verschiedene Mittel und Verfahren die Belastung der Bienen durch die Varroa- Milbe gering zu halten.
Dabei kommen vor allem Behandlungsmittel wie Ameisen-, Milch- und Oxalsäure zum Einsatz.
Dazu wird zunächst der Befall über einen Zeitraum von ca. 3 Tagen mittels einer „Windel“, eine Art Schublade, die unten in den
Bienenstock eingesetzt wird, ermittelt. Anhand des natürlichen Milbenfalls auf die Windel können Rückschlüsse auf den Befall der
Bienen und Brut in der Beute gemacht werden.
Dann kann der Imker entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist.
Allerdings können die Mittel nur eingesetzt werden, wenn die Bienen keinen Honig mehr eintragen, der ausgeschleudert und verzehrt
wird.
Daher ist besonders im Spätsommer kurz nach der Honigernte die Belastung der Völker durch Varroa sehr hoch, da erst dann mit
effektiven Behandlungen begonnen werden kann.
So ist die Bekämpfung der Varroa Milbe eine Kernaufgabe des Imkers, um die Verluste der Bienenvölker möglichst gering zu halten.
Aufgrund dieser Tatsache kann allerdings ein wild lebendes Bienenvolk in unseren Breitengraden in der Regel nicht mehrere Jahre
überleben.